Neue Folge: „Lost Pages of Taborea“ – Wo ist der Spaß bei Welt-Events?
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Vor kurzem wurden die Memento-Belohnungen bei den World-Events heruntergesetzt. Das war die Folge nach viel Ärger über Spieler, die in Scharen AFK gingen, um große Mengen dieser leuchtenden Münzen zu sammeln und damit später lila Items mit Stats von den Händlern des schwarzen Kodex zu kaufen. Meine einzige Sorge bei diesen Events ist, dass Spieler AFK sein können. Große Gruppen von Spielern, deren einzige Absicht es ist, AFK zu sein, blockieren andere Spieler, die diese Events gerne spielen und (wenn ich das sagen darf) genießen wollen. Allerdings gibt es immer noch Diskussionen um den Loot bei Events.
Die Debatten, die ich normalerweise sehe und an denen ich teilnehme, scheinen sich auf die Tatsache zu reduzieren, dass Spieler sich zu leicht und ohne Inis ausrüsten können. Im Gegenzug führt dies zu weniger Ini-Gruppen, schlechteren Spielern im Endgame und zu Spielern, die etwas für nichts bekommen. Ich stehe meistens auf einem anderen Standpunkt. Meine Ansicht lässt mich mit Fragen kontern. Würden Spieler, die Inis auslassen durch die Events überhaupt in solche Gruppen gehen? Sind nicht mehr Möglichkeiten und Entscheidungen von Spielern gute Sachen? Warum nimmt man etwas aus dem Spiel, beschränkt die Auswahl und zwingt die Spieler in eine bestimmte Richtung?
Das System zur Ausrüstungsveränderung wird von vielen Spielern, die im Moment spielen, angepriesen. Eine seiner Schlüsselfunktionen ist, dass es den Spieler viel Auswahl und Freiheit bietet. Die Möglichkeit, sich nach Herzenslust über die Spielinhalte auszurüsten, besteht und macht einfach Spaß. Das ist schon seit den Anfängen von RoM möglich. Das ist die Kraft, die den Spielern gegeben wurde die Auswahl und Möglichkeit, das Spiel so zu spielen, wie man es möchte. Keine Lust, bis zum Erbrechen durch Inis zu rennen? Verbessert eure Ausrüstung erst danach. Eine bestimmte Ini macht mehr Spaß als eine andere? Rüstet euch genau für diese eine. Ihr wollt so stark wie irgend möglich sein? Dann mal los. Auch die Möglichkeit, einen geraden Weg zu gehen, besteht für alle, die es wollen. Wenn ein Spieler Crafting oder was auch immer vorzieht, die Auswahl besteht.
Bekommt man bei den Events eine ansehnliche Menge an Mementos ändert in dieser Hinsicht nichts am Spiel. Es wird immer noch passieren. Spieler können Inhalte auslassen und überall hingehen, wenn sie es denn wollen (was eine tolle Sache ist). Jeder kann sich Diamanten kaufen, um sie in Gold umzuwandeln oder er kann im Spiel genug Gold verdienen, um sich alle Stats zu kaufen, die für den höchsten Content wichtig sind, ohne dafür durch alle Inis zu laufen. Es stoppt, behindert oder hält keinen Vorschritts-Junkie davon ab, das zu tun, was er will. Was noch besser ist, es behindert keinen Spieler mit begrenzten Mitteln, das ganze Spiel so zu spielen, wie er es möchte. Dennoch meinen einige der Fortgeschrittenen, es würde das Gefühl des Erfolges mindern. Es setzt die nicht greifbare Belohnung für ihren Fortschritt herab. Das höre ich immer wieder und so wird bestimmt noch argumentiert, wenn ich alt und grau bin.
Nicht endende Entwickler-Nöte
Auch wenn die ganze Debatte außerhalb des wahren Anliegens stattfindet, ob der Inhalt der Events nun Spaß bei der Teilnahme macht, haben wir hier einen Krieg, bei dem die eine Seite Belohnungen bei Events möchte, an denen sie nie teilnimmt. Eine Änderung betrifft nur deren Außerhalb-des-Spiels-Gefühl bei dem Teil, mit dem sie sich gerade beschäftigt. Wenn das kein gutes Beispiel für die Wichtigkeit von Spielpsychologie ist, weiß ich es auch nicht. Ich kann mir nicht helfen, aber es kommt mir vor, als würde jemand alle Lichter ausmachen, alle Fernseher abstöpseln und alle Fenster und Türen schließen, damit man nichts mehr hört, nur weil er Kopfschmerzen hat. Anstatt die Situation zu verbessern, indem er ein Aspirin nimmt, verlangt er Änderungen, die alle Mitbewohner im Haus betreffen Änderungen, die jeder unterschiedlich empfindet.
Die Inis ändern sich nicht. Ich kann immer noch durch die Ini laufen, wenn ich es für nötig halte. Und wenn ich es für so wichtig halte, andere Teile des Spiels abzuschwächen, damit mir mein Teil des Spiels mehr Spaß macht, dann stelle ich das über die Wichtigkeit, dass mein Teil auch anderen Spaß macht. Kicke ich mit einer alten Blechdose herum und beschwere mich über das andere Kind mit einer neuen Dose, auf der toll steht, und argumentiere dann, dass ihm seine Dose weggenommen werden soll, damit ich meine über die Ziellinie kicke und den Preis bekomme? Ist das wichtiger? Oder betrachte ich in dem Moment nur, was ich gerade mache und will mich daran erfreuen?
Alles ist wichtig
Wo liegen die Prioritäten? Ich weiß, das ist ein uraltes Dilemma, das nicht so schnell zu beseitigen ist, aber RoM soll Spaß machen. Die Welt Events sollten so aufgebaut sein, dass sie Spaß machen. Alle Spielinhalte sollten das. Ich denke, in den meisten Fällen ist der Inhalt wirklich so aufgebaut. So sehr manche Inhalte auch zusätzliche Funktionen enthalten, sie sind das wichtigste, sonst würden wir alle das selbe MMO spielen. Der Grund, warum RIFT für manche Spieler so erfreulich anders ist, ist nicht, dass der Loot, die Belohnungen oder die Ausgewogenheit der Belohnungen anders ist. Seine Beliebtheit basiert nicht darauf, dass es einer Untergruppe die Möglichkeit bietet, sich grundlegend fähiger zu fühlen als andere. Andere MMO wie World of Warcraft sind das Gegenteil. Ich muss dem zustimmen, was der ausführende Produzent von RIFT, Scott Hartsman, über MMOs gesagt hat, die sich weniger um den erstrebenswerten Spieler, sondern mehr um den erstrebenswertem Inhalt drehen sollen. Er meinte, er kennt die Top-Gilden auf seinem Server, aber kümmert sich nicht darum. Nach einiger Zeit, so Scott, sind Spieler mit dem beschäftigt, was ihnen Spaß macht und kümmern sich nicht mehr darum, was der Rest der Welt über sie denkt, deshalb unterscheiden sich die Art und der Inhalt des Spiels für jeden. Es unterscheidet sich, macht uns aber Spaß. Die Möglichkeit, Events aus RoM zu entfernen oder die Belohnung zu ändern, ist nebensächlich. Vielleicht ist es sogar völlig unwichtig.