Neue Folge: „Lost Pages of Taborea“ – Die Besessenheit eines Handwerkers

Feb
08

Neue Folge: „Lost Pages of Taborea“ – Die Besessenheit eines Handwerkers

Lasst mich diese Woche mit einer kleinen Geschichte über die Besessenheit eines Handwerkers beginnen, wie er sich beim Crafting in MMO’s fühlt und was er hofft und wovon er träumt.

Ich liebe Crafting. Ich wünsche mir mehr davon. Immer wenn ich Runes of Magic geladen habe, war es das erste, auf das ich meine schmutzigen virtuellen Hände gelegt habe. Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die Crafting mögen, aber ich möchte hier noch einen Schritt weitergehen und euch sagen, was ich wirklich damit meine, wenn ich mehr Crafting möchte.

Ich sehe eine Menge Threads im Forum, in denen viele Spieler mehr Crafting in RoM wollen. Es wird viel darüber gesprochen, wie viel Arbeit es machen und was es einbringen sollte. Ich fühle mich weit entfernt von vielen dieser Spieler. Ich finde, dass wir nicht wirklich das gleiche denken. Meine Gedanken wandern nicht in die gleiche Richtung. Wovon brabbel ich hier eigentlich? Lest weiter, um es herauszufinden.

Wenn ich Treads darüber sehe, wie lange Crafting dauert oder dass man viele Materialien für ein Rezept braucht, werde ich immer skeptisch, weil ich Crafting mag. Ich möchte etwas zu tun haben. Wenn ich es mit Raids vergleiche, würde ich sagen, dass ich – als Crafter – mehr Crafting und mehr Möglichkeiten durch Crafting haben möchte, genauso wie Spieler in Raids immer mehr und nicht weniger wollen.

Wenn ich jemand wäre, der Raids und Kämpfe bevorzugt, würde ich Crafting auch eher als Nebenbeschäftigung sehen. Ich würde nicht wollen, dass es den Raids im Weg steht, aber es sollte mehr Spaß machen. Das Ergebnis daraus könnte sein, dass ich die Anzahl der Zutaten reduziert und den Erlös erhöht haben will. Da aber meine Lieblingsbeschäftigung in RoM keine Raids oder PvP sind, könnte ich es auf diese Art nicht unterstützen.

Ich möchte mehr Materialien, die ich sammeln kann. Ich möchte mehr Spielinhalte, die sich um Mischen, Verfeinern und das Schreiben von Rezepten drehen. Und ich möchte insgesamt mehr Abwechslung und tiefer gehendes Crafting, durch das ich Goldhändler spielen kann. Ich möchte nicht einfach auf ein Material klicken und – Bääm – ein Schwert schmieden, genauso wenig wie ein Raider in eine Ini gehen möchte, die aus einem Raum besteht, in dem ein Boss steht, der mit einem Schlag besiegt ist. Das würde mir keinen Spaß machen.

Ich bin kein Raider, der Crafting mag aber denkt, es sollte mich bei meinen anderen eigentlichen Bestrebungen unterstützen. Crafting hält mich nie von etwas ab, weil es das ist – in erster Linie – das ich machen möchte. Natürlich möchte ich mich an Ini’s und allem, was ein MMO zu bieten hat, versuchen, aber Crafting steht normalerweise ganz oben auf meiner Liste.

Wenn ich an Tränke oder andere unausgeglichene Gegenstände denke, dann geschieht dies nicht im Zusammenhang mit Raids oder wie sehr mir ein Gegenstand mehr als ein anderer im Bosskampf hilft. Sicher, das macht etwas aus und wird manchmal für mich das Wichtigste sein, aber manchmal eben auch nicht. Ich sehe Crafting mehr im Zusammenhang mit der Gesamtökonomie und nicht nur, wie es mir im Kampf oder im Raid hilft. Meine Ansichten favorisieren manchmal etwas, das für andere Spieler keinen Sinn macht. Nicht weil ich es nicht durchdacht habe, sondern weil ich es nicht an Raids festmache oder einen anderen Teil des Spiels als den wichtigsten erachte.

Es gibt immer noch Balancing-Probleme, ebenso wie bei den Klassen, aber im Großen und Ganzen mag ich das Crafting-System in RoM. Es ärgert mich nicht zu sehr, dass man Tonnen von Materialien für ein Rezept benötigt, weil Sammeln und Verfeinern Teil dieser Besessenheit ist. Es passt auch zum Crafting-System in RoM, welches jedem erlaubt, alle Berufe zu lernen. Aus einem Grund habe ich gegen das Ein-Klick-Sammeln protestiert, das in RoM vor einiger Zeit eingeführt wurde. Viele Spieler wollen beim Sammeln chatten oder sie hatten das Gefühl, es dauert zu lange. Vielleicht trifft das zu und deshalb war ich nicht allzu untröstlich über die Änderung, aber ein wenig ist es so, als würde man sagen: „Ich will den ganzen Trash-Mob in einer Ini nicht…lasst mich einfach rein und gleich beim Boss sein“. Das entfernt das Gameplay, das zu einem Crafter oder Händler dazugehört.

Es ist nur meine Meinung, aber ich denke, dass unabhängige Sandbox-MMO’s sind im Aufschwung, weil sie einen Weg gefunden haben, PvE, PvP und Crafting in einer sehr Spieler-freundlichen Art anzubieten. EVE Online ist mein bevorzugtes Beispiel. EVE hat ein reichhaltiges und stabiles Crafting System. Sind seine Anmeldezahlen schon mal gesunken, seit es läuft?

Ich bin kein Futurist, Analyst und nicht mal ein MMO-Veteran, aber ich habe immer geglaubt, dass jedes MMO zumindest zwei Dinge braucht, um erfolgreich zu sein und Spaß zu machen: Ein Crafting-System und ein Auktionshaus. Es gibt gewichtige Argumente für PvE, Quests, Ini’s und mehr, aber der Kern von allem, auf dem alles aufbaut, ist eine virtuelle Welt, in der Spieler alles mögliche bekommen und das dann mit anderen Spielern handeln.

Jetzt hat es einen ganzen Artikel gedauert, um euch zu erzählen, wie ich mich als Crafter in RoM fühle. Und jetzt sollte es keine Überraschung mehr sein, dass ich in nächster Zeit wirklich auf mehr Crafting-bezogene Updates hoffe und das nicht unbedingt so, wie andere Spieler sie haben wollen. Ich möchte nicht einfach nur bessere Tränke oder andere Belohnungen für die gleichen Spielinhalte. Ich möchte ein lohnenswertes System, das den Handel und das ganze Spiel unterstützt und vorantreibt, etwas das mich mit Werkzeugen für ein nahezu unbeschränktes Gameplay versorgt, bei dem mir zahllose Addons zu Hilfe eilen. Und bevor es jemand sagt: Nein, ich möchte nicht irgendwas genau wie in World of Warcraft. Ja, ich möchte, dass die Wirtschaft groß genug, vielfältig genug und robust genug ist, um Addons ähnlich wie in WoW zuzulassen, aber ich möchte nicht einfach das, was WoW hat. Wenn das wirklich das einzige wäre, was ich mir wünsche, würde ich WoW spielen, aber das tue ich aus vielen anderen Gründen nicht, von denen man einige in vergangenen Folgen der Lost Pages of Taborea nachlesen kann – und ganz sicher werden noch mehr in der Zukunft zu sehen sein.

Ich habe den Entzauberungs-Skill schon vorher erwähnt, aber ich hoffe, dass Runewaker ihn bald nutzbar macht. Ich wäre gerne in der Lage, viele der bestehenden Materialien zu entzaubern und in andere, neue Materialien für das Crafting zu zerlegen. Die Einführung von neuen Items, die einen höheren Wert haben und wirklich mit den Ini-Drops Hand in Hand arbeiten, wären ein guter Anfang. Es gibt viele Richtungen, in die das Crafting in RoM gehen kann. Egal für welche Richtung sich die Entwickler letztendlich entscheiden, ich hoffe, es wird ein lohneswertes System, das den Spielern von sich aus genug Spaß bietet, nicht nur ein System, das kaum mehr ist als ein Lückenfüller der Ausrüstungs-Drops. Es sollte mit anderen Systemen zusammenarbeiten, aber auf seinen eigenen Füßen stehen können.
 

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