Ein kostenloser Konkurrent für gestandene MMORPGs?

Sep
17

Ein kostenloser Konkurrent für gestandene MMORPGs?

Die Bilder sind schick, die Trailer machen Lust auf mehr und durch die tollen Features scheint Runes of Magic sogar das kompletteste MMOG zu werden. Kein Wunder also, warum wir nach der Games Convention lechzen – denn dort können wir endlich selbst Taborea erkunden!

Ein Special von Marco "Gnoos" Neubert – www.onlinewelten.com

Ein Massively Multiplayer Online Game mit massig Rollenspiel- und Multiplayer-Features, einer reichhaltigen und einsteigerfreundlichen Spielwelt, in der ihr euch sofort zu Hause fühlt, mit fesselnder Hintergrundgeschichte und Atmosphäre – und all das ohne monatliche Kosten. Für uns Grund genug, ins Detail zu gehen und einen genaueren Blick auf das neue Fantasy-MMORPG des Berliner Publishers Frogster Interactive Pictures zu werfen.

Schon im Startgebiet durchstreift ihr kleine Dörfer, in denen ihr unter anderem neue Quest annehmen könnt.

Beim Betrachten des Spiel sticht der Grad der Individualisierung, den die taiwanesischen Entwickler von Runewaker Entertainment in dieses Spiel gepackt haben, sofort ins Auge. Es gibt ein duales Klassensystem, upgradbare und crafting-fähige Items, individuell entwickelte Skills und Spells, ein Housing-System, Mounts, automatisch generierte und instanzierte Dungeons und hochgradig individuelle Ansätze, um im Spiel voranzukommen und zu leveln.

Und in der Tat stellen die zugrunde liegenden Ideen und das Hauptkonzept, das von den Brüdern John und Tony Tang, den Gründern von Runewaker, entwickelt wurde, eine Verbindung bekannter Spiele wie Ultima Online und World of Warcraft her. Die Tang-Brüder träumten davon, ein Fantasy-MMOG zu erschaffen, das den Stil traditioneller, westlicher Rollenspiele mit der Technologie und den Eigenschaften der neuen Generation in Einklang bringt. Sie entschieden sich, eine komplett neue Engine zu entwickeln, um die heutigen und zukünftige technologische Ansprüche zu meistern. Seit nunmehr drei Jahren ist Runes of Magic in der Entwicklung und befindet sich in Deutschland gerade in einer Pre-Beta-Phase. Publisher Frogster stellt in Aussicht, noch vor Weihnachten eine englische und deutsche Version zu starten. Um die westliche Community gleichzeitig zu bedienen, strebt das auf MMOGs spezialisierte Berliner Unternehmen eine Veröffentlichung der englischen Version für Europa und Amerika gleichzeitig an – höchstwahrscheinlich mit einem in den USA ansässigen Partner für die amerikanische Version, um allen Spielern ein ideales Community-Management und ausreichend Support zu bieten. Also lasst uns mal sehen, was in Runes of Magic steckt.

Warum denn gleich so ein Gesicht ziehen? Im Wald müsste sich dieser schicke Zeitgenosse doch pudelwohl fühlen.

Setting, Story und Umgebung
Wenn man den ersten Informationen der Entwickler glaubt, leitet Runes of Magic die Spieler durch eine beständige und fortführende Geschichte, welche euch immer tiefer und tiefer in die Fantasie-Welt Taborea hineinzieht. Durch den gewaltigen Umfang von 600 verschiedenen Quests, der den Spielern schon bei der Markteinführung des Spiels erwartet, sollen Online-Helden eine mystische, westlich-orientierte Spielwelt entdecken. Die Hintergrundgeschichte von Runes of Magic handelt von einem uralten Geheimnis um den Kontinenten Ygnon und die Relikte runischer Kräfte. Die Sage erzählt, dass dieser Platz, der auch der "vergessene Kontinent" genannt wird, von unzivilisierten Wilden bewohnt ist und sich dort verwunschene Kreaturen herumtreiben. Zu Beginn der Zeit schrieb der allmächtige Gott Ayvenas das Buch Taborea, in dem er die Gestalt der Welt bestimmte. Doch war er trotz ihrer Schönheit ziemlich einsam. Deswegen erschuf er aus fruchtbarem Boden den ersten Menschen. Ayvenes zeigte den Menschen, wie sie ihre Stärke nutzen konnten, um alles zu erreichen, was ihnen zusteht. Manche Menschen begannen Landwirtschaft zu betreiben und zu jagen, aber andere fingen an zu stehlen und zu plündern.

Pompöse, wuchtige Bauten sollen immer wieder für richtige "Wow-Effekte" sorgen.

Die Männer begannen sich zu streiten und Kriege brachen aus. Ayvena erkannte, dass er die Kontrolle über Taborea verloren hatte. Unfähig etwas dagegen zu unternehmen, zerriss er alle weiteren Kapitel des Buches und zerstreute die Überreste über die Welt. Überall auf der Welt verteilten sich magische Runen und mächtige Orakel. Nach der Legende erlangt derjenige, der sich die Orakel zu eigen macht, unbeschränkte Macht über die Zukunft. Die Aussicht, Ehre und Erfolg zu erlangen, indem man magische Elemente sammelt und benutzt, zog unablässig waghalsige Abenteurer in das Innere des Kontinentes, um ihr Glück zu versuchen. Zu einem von ihnen wird der Spieler, wenn er die Spielwelt betritt. Allerindgs sollte man die Runensteine weise nutzen, denn ihre Macht ist auch eine Verlockung, die den Spieler auf den Pfad der Zerstörung leiten kann. Denn böse Kräfte versuchen, das Tor in eine teuflische Dimension zu öffnen. Nun liegt es am Spieler, die Welt davor zu bewahren und ihre Geschichte neu zu schreiben.

Optik, Steuerung und Grafik
Die mystische Spielwelt Taborea materialsiert sich in einer offenen 3D-Welt mit typischer Fantasy-Atmosphäre. Auf ihrer eigenen Engine basierend hat Runewaker ein lebendiges Spiel-Universum geschaffen. Dieses enthält beeindruckende Städte, eine Vielfalt von ländlichen Arealen mit Bergen, Flüssen, Wäldern, Farmen und Feldern, kleinen Dörfern genauso wie dunkle Höhlen und Dungeons. In Anbetracht dessen, dass Runes of Magic kostenlos ist, ist die Grafik ansprechend und mehr als außergewöhnlich. Das Spiel wurde nach dem Modell anderer westlicher Spiele wie Dungeons & Dragons, Lord of the Rings Online oder auch Warhammer Online konzipiert, ohne aber die eigene Individualität zu verlieren. Dennoch sind die Systemanforderungen nicht zu hoch. Frogster versicherte uns, dass Spieler mit einem durchschnittlichen PC-System das Spiel ohne grafische Einschränkungen spielen können.

Bewacht von zwei Soldaten macht es sich hier eine Dame an einem kleinen See gemütlich und genießt die Idylle.

Die Steuerung soll sich für die meisten Spieler sofort bekannt anfühlen. Runes of Magic bietet die klassische WASD- und Maussteuerung oder alternativ ein Point&Click-System. Ingame-Maps, ein Radarsystem das Händler, Ressourcen und Quests anzeigt sowie ein ausführliches Tutorial führen den Spieler durch die ersten Aufgaben in Taborea. Fortgeschrittene Spieler können das skalierbare Interface ganz nach ihren Vorlieben und Wünschen gestalten. Auch das Erschaffen und Umsetzen von GUI Add-Ons ist für geschickte Spieler möglich. Spieler können bei der Erforschung der Welt von Taborea von Anfang an einzigartige und unterschiedliche Reittiere wie zum Beispiel Pferde nutzen. Spezielle Runen ermöglichen es, euch von einem Ort zum anderen zu teleportieren.

Mounts sind bereits angekündigt – bislang konnten wir leider nur Pferde bestaunen.

Charakter-Entwicklung und Upleveln

Dualklassen-System
Die Charakterentwicklung und das Klassensystem sind wahrhaftig eine der interessantesten Inhalte von Runes of Magic. Zunächst kann jeder Spieler zwischen sechs Hauptklassen wählen. Nachdem das zehnte Level erreicht ist, besteht die Möglichkeit, eine zweite Klasse zu wählen, so dass insgesamt 36 verschiedene Charakterklassen enthalten sind. Alle Charaktere besitzen individuelle Fähigkeiten mit eindrucksvollen Kombinationsangriffen. Die Spieler können ihre Primär- und Sekundär-Klasse unabhängig voneinander entwickeln. Innerhalb der Städte können sie ihre Haupt- und Sekundärklasse wechseln, was ihnen viel Platz für taktisches und strategisches Spielen ermöglicht. Zudem werden dem Spieler während des Spieles verschiedene Klassenränge, neue Skill-Decks und neue, spezielle Klassen geboten.

Nicht nur Holzhüten und Zelte sind über in den landschaftlichen Gegenden Taboreas verteilt – auch eine Windmühle ziert das tolle Landschaftsbild.

Skill System, individuell entwickelte Fertigkeiten und Zaubersprüche
Aber das ist nicht alles, was Runes of Magic im Hinblick auf die Individualisierung des Charakters zu bieten hat. Jeder Avatar im Spiel hat sein eigenes Fähigkeits-Set, das allgemeine Skills wie Crafting oder Angriffs-Skills von klassenspezifischen Primär- und Sekundär-Skills unterscheidet. Spieler haben Zugriff auf alle Skills ihrer Primärklasse, können allerdings nur die primären Skills ihrer Sekundärklasse nutzen. Daher ist eine wohlüberlegte Auswahl erforderlich. Sobald der Spieler ein neues Level erreicht, bekommt er Skill-Punkte, die er auf die Fähigkeiten seines Charakters verteilen kann. Wenn er ein höheres Level erreicht hat, kann er außerdem neue Skills freischalten. Außerdem bekommt man mit jedem neuen Level Talent-Punkte, mit denen man Skills oder Spells upgraden kann. Spieler bekommen diese Punkte für erfüllte Aufgaben und erfolgreiche Kämpfe. Crafting- und Waffenfertigkeiten erfahren ein automatisches Upgrade, wenn sie eine bestimmte Zeit im Spiel verwendet werden. In der Launch-Version ist das maximale Level für alle Klassen 50. Entwickler Runewaker versprach aber bereits reguläre Updates, welche neue Klassen und neue Rassen, wie zum Beispiel ein Elfenvolk, beinhalten und die Level-Begrenzung anheben sowie neue Inhalte ins Spiel bringen sollen.

Kampf-System, Instanzen, Dungeons und PvP
Neben diesen ausgiebigen Rollenspiel-Features hat Runes of Magic auch bei den Kämpfen Einiges zu bieten. Alle Klassen können Kombo-Attacken und Zaubersprüche anwenden, welche bei exakter Ausführung den Schaden der Angriffe erhöhen. Zu Beginn des Spieles finden PvE-Spieler viele Herausforderungen, welche in 600 Aufgaben aufgeteilt sind und sie immer tiefer an die Hintergrundgeschichte fesseln. Harte Kämpfe mit Monstern oder Gruppenangriffe in Instanzen und Dungeons erwarten den Spieler. Wenn es zu einem PvP- Duell kommt, gibt es verschiedene PvP-Modi und Arena-Kämpfe. In bester Turnier-Atmosphäre messen gute PvP-Spieler hier ihre Kräfte. Außerhalb der Arena können die Spieler zu jeder Zeit eine PvP-Flag aktivieren und innerhalb der offenen Spielwelt gegen andere Spieler kämpfen. Doch hat Runewaker auch Zonen nur für PvP-Spieler eingerichtet, in der diese automatisch bei Betreten des Areals in den PvP-Modus wechseln. Gilden können in speziellen Bereichen eigene Gildenhäuser bauen und sich gegenseitig den Krieg erklären. Dies ist besonders interessant im Hinblick auf Gilden- und Spielerrankings, die sich aus dem PvP-Score, dem angehäuften Reichtum, dem Titel und der Klasse bestimmen. Ein ganz besonderes Feature, an dem Runewaker aktuell arbeitet, sind die Server-gegen-Server-Kämpfe, mit denen die Community eines Servers in einen gigantischen Krieg gegen die eines anderen Servers ziehen kann.

Farbenprächtige Höhlen und Dungeons sollen für eine mitreißende Atmosphäre sorgen.

Wirtschaft und Crafting, Upgrade der Items
Für Spieler, die lieber Handel betreiben und in Gewerbe und Wirtschaft eintauchen möchten, oder für PvE-Spieler, die einfach große und starke Items erlangen wollen, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten. Runes of Magic hat ein episches und dynamisches Crafting-System, mit dem ihr eure Waffen und Rüstungen upgraden könnt, um mehr Schaden zu verursachen oder andere Boni hinzuzufügen. Spieler, die die richtigen Ressourcen sammeln und anwenden, können Gewänder und Rüstungen eigenständig verändern und einfärben. Aber neben dem üblichen Upgrade der Items und Rüstungen können Spieler ihre Kleidung auch auseinandernehmen und mächtige Magie-Schriftrollen zu ihrer Verbesserung einsetzen. Diese Items können benutzt werden, um andere Gegenstände zu verbessern. Runewaker plant außerdem eine epische Crafter-Questreihe für Spieler, die eigene epische Rüstungen und Waffen erschaffen wollen. Im Auktionshaus von Taborea können fleißige Händler ihre individuellen Items an andere Spieler verkaufen oder mit ihnen handeln.

Ja spinn ich denn? Hier krabbeln kleine Achtbeiner auf uns zu.

Housing
Nach einem anstrengenden Tag voller Arbeit können die Spieler in ihren virtuellen Häusern entspannen. Diese Häuser können ganz nach eigenen Wünschen eingerichtet werden und dienen auch als Aufbewahrungsort für Items, welche in einer individuellen Schatztruhe Platz finden. Zudem können die Häuser mit eigenen Möbeln ausgestattet und eigene Bedienstete und Hausmädchen engagiert werden.

In so einer tollen Taverne hätte wohl niemand was gegen ein Candle-Light-Dinner.

Erste Prognose
Auch wenn das hier bloß ein oberflächlicher Blick auf Runes of Magic ist, könnte sich den vielen Features nach zu urteilen erstmals ein starkes Free2play-MMO als echter Hit behaupten. Wie erst gestern bekannt gegeben wurde, startet die Closed Beta zum Spiel bereits Ende August. Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wann wir euch einen ersten Ingame-Eindruck präsentieren können.

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